Farben

Nach dem Zwirnen wird das Ausgangsmaterial z.B. die Wolle gefärbt. Diese Arbeit übernehmen traditionellerweise die Männer. Bis 1860/1870 gab es ausschließlich Naturfarbstoffe. Danach kamen synthetische Farbstoffe auf den Markt, die durch ihre leichte Handhabung und den niedrigen Preis die Naturfarben verdrängten.

Naturfarben

Bei den Naturfarben werden viele pflanzliche und auch tierische Farbstoffe verwendet. Zum Beispiel: Safran, Schalen von Granatäpfeln oder Weinblätter für das Gelb. Schildläuse (Koschenille), Kirschsaft oder Krapp für das Rot. Indigo für verschiedene Blautöne Walnußschalen, Tabak oder Tee für schwarze bis braune Töne.

Sysnthetische Farben

Als die ersten synthetischen Farben aus Europa eingeführt wurden, stießen sie auf große Begeisterung. Aus diesem Grund spielt die Zeit zwischen 1860 und 1870 eine entscheidende Rolle bei der Datierung eines Teppichs. Die ersten synthetischen Farben waren Anilinfarben. Diese erwiesen sich aber als nicht lichtecht und schädlich für die Faser. In der heutigen Zeit verwendet man Beizen- oder Chromfarbstoffe. Diese sind ausgesprochen lichtecht und ermöglichen eine
ganze Palette von Farben.

Abrasch

Beim Abrasch handelt es sich um Farbabstufungen im Fond des Teppichs. Sie kommen meist dadurch zustande, dass die Knüpferin Wolle zwar derselben Farbe, aber nicht derselben Farbpalette verwendet. Dadurch ergeben sich immer gewisse Farbunterschiede, gelegentlich auch erst mit der Zeit. Abrasch wurden von den Knüpferinnen oft auch eigens eingearbeitet, um dem Teppich eine handwerkliche Authentizität zu verleihen. Manche Völker setzen Abrasch auch bewusst ein, um zu verhindern, dass sie ein vollkommenes Knüpfwerk schaffen, das ihrem Glauben nach nur Allah zusteht.

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